Erinnerungsstätte an der Frankfurter Großmarkthalle
Die Deportation der Juden 1941-1945
Das künstlerische Konzept der Erinnerungsstätte von Marcus Kaiser und Tobias Katz und Beiträge zur historischen Bedeutung des Ortes
Mit einer Fotodokumentation von Norbert Miguletz
Raphael Gross und Felix Semmelroth (Hrsg.)
Prestel Verlag, 2016

Informationsseite Prestel Verlag >

Ab Oktober 1941 nutzte die Geheime Staatspolizei den Keller der früheren Großmarkthalle, um dort mehr als 10 000 jüdische Frauen, Männer und Kinder aus Frankfurt am Main und der Umgebung zu sammeln, auszuplündern und gewaltsam auf die Massentransporte in Ghettos, Konzentrations- und Vernichtungslager zu zwingen. Daneben lief der Marktbetrieb weiter, obgleich die brutalen Vorgänge den Beschäftigten nicht verborgen blieben. Nach heutigem Wissen überlebten 179 Personen die Deportationen. Für dieses Verbrechen und damit die stadtgeschichtliche Bedeutung des Ortes, heute Sitz der Europäischen Zentralbank, steht die Erinnerungsstätte an der Frankfurter Großmarkthalle.

In der Begleitpublikation erläutern Marcus Kaiser und Tobias Katz ihr künstlerisches Konzept. Es werden die Persönlichkeiten vorgestellt, deren Zeugnisse der Erinnerungsstätte nunmehr dauerhaft eingeschrieben sind. Enthalten sind außerdem der neueste Forschungsstand zur Geschichte der Deportationen aus Frankfurt, die Analyse eines Täterprofils sowie ein kritischer Blick auf die Erinnerungspolitik der Stadt Frankfurt.

Fotos: Norbert Miguletz, Frankfurt