Spiral Cube - Haus S.
Barrierefreie Wohnhauserweiterung, Köln, 2008

Wohnfläche: 80qm
Tragwerksplanung: Anne Führer

Das Ehepaar S. lebt seit 1981 in einem einfachen zweigeschossigen Reihenendhaus in Köln. Im Jahr 2005 hatte der Ehemann einen Motorradunfall und benötigt seitdem einen Rollstuhl. Ein Jahr nach dem Unfall begann das Ehepaar darüber nachzudenken, wie das Haus umgebaut werden könnte, um künftig eine einfache und barrierefreie Nutzung zu ermöglichen.
Man dachte über eine Wohnhauserweiterung nach, mit deren Hilfe das ehemals vertikal organisierte Wohnhaus auf ein horizontales Raummodell übertragen werden sollte.
Die Schwierigkeit einer horizontalen Erweiterung bestand in der Frage, inwieweit öffentliche Bereiche, wie der Eingangsbereich, Arbeitsraum und private Bereiche, wie Schlafraum, Bad und Toilette so organisiert werden können, dass die erforderliche Privatsphäre nicht beeinträchtigt würde.
Mit diesen Vorgaben wurde ein Konzept entwickelt, welches die öffentlichen und privaten Funktionen, ähnlich einer Perlenkette aufreiht und diese in Form einer Schneckenbewegung sukzessive privater und intimer werden lässt. Die Fensteröffnungen variieren in der Höhe, bezogen auf die jeweilige Raumsituation und die Blickbeziehungen. Das Gebäude besteht aus einzelnen vorgefertigten Elementen, die das Innere wie das Äußere des Gebäudes räumlich begrenzen, den nötigen Sichtschutz garantieren und darüber hinaus unterschiedliche Funktionen, wie Rampe, Bänke, Tische, Betten und Schränke aufnehmen, um eine barrierefreie Nutzung zu ermöglichen. Der offene Außenbereich ist durch Betonfertigteile gefasst, das Innere ist in Holzrahmenbauweise gefertigt. Die verwendeten Holzfassadenpaneele dienten der Schalung der Betonstelen, wodurch eine durchlaufende Oberflächenstruktur zwischen Außen- und Innenraum erzielt wurde. Den Raumabschluss zwischen Außen und Innen schafft eine elektrisch verschiebbare Glastür, welche die notwendige räumliche Kontinuität und Großzügigkeit des neuen Lebensraumes des Ehepaares S. ermöglicht.

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