Jüdisches Leben im ländlichen Hessen
Offener Ideen- und Realisierungswettbewerb, Dauerausstellung "Jüdisches Leben im ländlichen Hessen" in der Synagoge aus Groß-Umstadt im Freilichtmuseum Hessenpark, Neu-Anspach
1. Preis, 2012

In der Preisgerichtssitzung am 05.07.2012 wurde das Projekt als Wettbewerbsgewinner festgelegt.

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Nachdem das einstige jüdische Gebetshaus über Jahrzehnte hinweg ungenutzt blieb, wurde die Synagoge aus Groß-Umstadt schließlich in das Freilichtmuseum Hessenpark überführt. Nach der Sanierung des Gebäudes ist für die Zukunft auf den gut 120 qm des Synagogen Innenraumes die Einrichtung einer Dauerausstellung in Kooperation mit dem Jüdischen Museum Frankfurt geplant. In erster Linie wird die Dauerausstellung das Thema des jüdischen Leben im ländlichen Hessen beleuchten - gleichermaßen soll die Geschichte des Synagogen-Gebäudes aufgezeigt werden.

Sammeln, Entdecken, Erinnern.

Anhand von einzelnen Biographien und Familiengeschichten wird die der Ausstellung zugrunde liegende Thematik vertieft. Details zu einzelnen Personen, Familien, Ritualen und alltäglichen Zusammenhängen, aber auch zur Ausgrenzung bis hin zu den Deportationen von Juden im ländlichen Raum sind Gegenstand der Ausstellung.

In Anlehnung an die ursprüngliche Bestuhlung des Raumes ist die Raumstruktur durch lineare Elemente geprägt. Der Besucher bewegt sich entlang länglicher Vitrinen, welche dem Raum gliedern. Die Ausstellungsarchitektur greift das Bild der Spurensuche auf, wodurch die Inhalte der Ausstellung für den Besucher erfahrbar werden. Die verschiedenen inhaltlichen Ebenen erschließen sich dem Betrachter wie beim Blättern in einem Familienalbum oder dem Durchsuchen einer Schachtel mit Erinnerungsstücken schrittweise. Diese Assoziation wird über die sich an Exponate angepasste flexiblen Vitrinen hergestellt, welche unterschiedlichste Elemente in sich aufnehmen - wie etwa Auszüge, Blätterpulte und Karteikästen.

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